Renault Mégane Coupé Cabrio III
Allgemein
Neben unserer Familienkutsche Skoda Octavia III haben wir uns noch ein vernünftiges Cabrio gekauft, ein Renault Mégane Coupé Cabrio dCi 110 EDC Luxe. Es handelt sich hierbei um das Phase 3 Modell.
Heckbeschriftung
Wer die Modellbezeichnungen MEGANE und dCi am Heck nicht mag, weil er auch so weiß, was für ein Auto er fährt, kann diese, wie bei den meisten Autos, entfernen. Hierzu einfach die Buchstaben einzeln mit einem Fön heißmachen und dann mit Zahnseide hinter dem Buchstaben herunterziehen. Die geringen noch vorhandenen Klebstoffreste können mit Teerentferner beseitigt werden.
Multimedia
Der Wagen ist mit einem Multimediasystem namens R-Link ausgestattet. Dieses beinhaltet die Abspielmöglichkeit für MP3 Songs, Fotos und Videos sowie das Ausführen von Apps, die aus dem R-Link Store heruntergeladen werden können. Weiterhin ist ein TomTom Navigationssystem integriert, das auch HD Traffic bietet. Hierzu ist das System mit einer Mobilfunkanbindung ausgestattet. Musik kann von einem USB-Stick oder per Bluetooth A2DP abgespielt werden. Es ist nicht möglich, die für die Navigation genutzte SD-CARD gleichzeitig als Speicher für Musik zu nutzen. Hierfür muss daher der USB-Anschluss genutzt werden. Der USB-Stick muss hierbei als FAT32 mit Master Boot Record formatiert werden. Zeitgemäße Formate, wie ExFAT werden leider nicht unterstützt. Falls das R-Link einmal herumzickt, kann man mit 5x Drücken der Taste einen Neustart erzwingen.
Navigation
Updates des Kartenmaterials erfolgen über den R-Link Store und die R-Link Toolbox, die man nach Anmeldung und Registrierung des Fahrzeugs herunterladen kann. Das Kartenmaterial ist auf einer mitgelieferten SD-CARD gespeichert. Zur Aktualisierung muss die SD-CARD in einen Kartenleser am Mac oder Windows PC gesteckt werden. Die R-Link Toolbox führt dann die im R-Link Store gewählten Updates aus. Die angepriesene Renault Update Garantie bedeutet übrigens nur, dass man einmalig innerhalb der ersten drei Monate nach Kauf ein Update auf das neueste Kartenmaterial erhält. Danach muss man jedes Update bezahlen oder ein Abonnement für 12 oder 36 Monate abschließen, in dem 2 Updates pro Jahr enthalten sind. Die abonnierbaren Live Services beziehen sich nur auf die über die im R-Link integrierte eSIM nutzbaren Dienste, wie HD Traffic und Apps. Das ganze System ist etwas gewöhnungsbedürftig. Insbesondere die SD-CARD kann nicht einfach durch eine andere ersetzt werden, da Karte und Auto miteinander verknüpft sind. Leider ist es daher nicht möglich, MP3 Songs und Kartenmaterial auf einer großen SD-CARD abzuspeichern. Dieses offensichtlich als Kopierschutz gedachte System nötigt den Fahrer leider zum Einsatz eines USB-Sticks.
Radio Code
Der Code für das Radio ist vierstellig und steht im Fahrzeugbrief im Feld Raum für interne Vermerke des Herstellers in der dritten Zeile rechts.
Fußmatten
Die original Renault Fußmatten haben die Bestellnummer 749024302R und sind mit einer Preisempfehlung von € 69,50 sehr teuer. Dafür passen sie aber auch sehr gut ins Auto und machen einen hochwertigen Eindruck.
SmartTOP
Das
Verdeck ist wirklich toll. Leider kann man das über die Bedienung nicht behaupten. Zum
Öffnen und Schließen muss man den Taster die ganze Zeit gedrückt halten.
Außerdem funktioniert dies nur im absoluten Stillstand. Schon das langsamste Anfahren an der
Ampel führt zur Unterbrechung dieses Vorgangs. Um hier Abhilfe zu schaffen, habe ich ein
SmartTOP Modul der Firma mods4cars nachgerüstet. Dieses Modul wird im Kofferraum zwischen Verdecksteuergerät und CAN Bus
Stecker gesteckt und bietet folgende zusätzliche Möglichkeiten:
- Verdecksteuerung mit der bestehenden Funkfernbedienung
- Verdeckbetätigung bis max. 40 km/h
- Öffnen & Schließen des Verdecks mit einem Tastendruck
- Öffnen & Schließen aller Fenster per Taste in der Fahrertür mit einem Tastendruck.
- Updates & Konfiguration per USB
- Modul kann bei Bedarf wieder spurlos entfernt werden
Felgenschlösser
Als Felgenschlösser habe ich Sicustar VN125 mit den Maßen M12x1,5x25 gewählt. Da bei diesen, wie auch bei den originalen Renault Felgenschrauben, keine Abdeckkappen dabei waren, habe ich mir ein Audi Set in schwarz gekauft, das perfekt passt und 16 Kappen (321601173A 01C), 4 Kappen für Felgenschloss (4F0601173 01C) und 1 Abzieher (8D0012244A) beinhaltet.
Tor Fernbedienung
Unser Garagentor und unser Zauntor lassen sich mit einer Hörmann BiSecur Fernbedienung steuern. Da
mir die herumliegende Fernbedienung HS4BS nicht gefallen hat, kaufte ich zunächst die HSZ2, die
man anstelle des Zigarettenanzünders einschieben kann. Das war zwar schon besser, aber die
Fernbedienung stand ca. 1 cm hervor, die original Renault Abdeckklappe ging nicht mehr zu und
unverständlicherweise erfolgte die Stromversorgung nicht aus der Buchse, sondern
mittels 3V Photobatterie. Ich habe dies nun so umgebaut, dass in der Originalbuchse ein
Doppel-Wipptaster MULTICOMP R13-234I-05-BB-0A steckt, dessen Kontakte ich mit den Tastern der HSZ2 Platine verbunden habe. Die Versorgung der
Platine mit 3V erfolgt mit einem Spannungswandler, der die
benötigte Spannung aus den 12V der Autobatterie erzeugt. Leider musste ich viel sägen
& heißkleben, aber es ist genug Platz hinter der Buchse und am Ende hat man eine saubere
Integration. Gäbe es einen Doppel-Wipptaster, der perfekt in die Aussparung des
Zigarettenanzünders passen würde, wäre alles deutlich einfacher gewesen. Wer nur ein
Tor zu bedienen hat, findet mit Sicherheit viele runde Taster, die gut passen.
Da ich auch ein Hörmann BiSecur Gateway habe, kann ich die Tore auch per Smartphone App steuern. Schade, dass man auf dem R-Link nicht beliebige Android Apps installieren kann, da dies die mit Abstand eleganteste und einfachste Integration wäre.
Komfortblinker
Es ist fast schon unglaublich, dass es noch Hersteller gibt, die bei einem 2015 verkauften Auto keinen Komfortblinker serienmäßig integriert haben. Renault schafft aber auch das. Glücklicherweise ist dies nachrüstbar durch das Komfort Blinker Modul v10 der Firma Pekatronic. Der Einbau ist ziemlich aufwändig. Man muss die Verkleidung unterhalb des Armaturenbretts demontieren und an sieben vorhandene Kabel jeweils ein weiteres Kabel anschließen. Ich hatte mir schon extra 3M Scotchlok UB2A Kabelverbinder mit Abzweig gekauft, aber diese hatten leider keinen zuverlässigen Kontakt mit den verbauten Kabeln, so dass ich im Endeffekt doch alles angelötet habe. Da das Armaturenbrett mit Plastikclips befestigt ist, die zwar gut rein, aber schlecht raus gehen, ist das auch kein Vergnügen. Ein Clip ist mir auch zerbrochen. Zum Einbau habe ich mehrere Stunden gebraucht. Jetzt, wo ich weiß, was ich wie machen muss, würde ich vermutlich zwei Stunden benötigen. Alles in allem viel Arbeit für etwas mehr Komfort. Ich habe den Aufwand nur betrieben, da wir zwei Autos haben und es lästig ist, sich ständig umzugewöhnen, da das andere natürlich einen Komfortblinker hat.
Dashcam
Bei einem Unfall ist es oft hilfreich, den Hergang dokumentieren zu können. Hierbei kann eine
Dashcam helfen. Ich habe mich für die Blackvue DR900S entschieden, die folgende Vorteile hat:
- Videoaufnahme in 4K UHD (3840x2160@30fps)
- Aufzeichnung mit H.265 Video Codec
- 162° Weitwinkelobjektiv
- Beschleunigungssensor
- GPS zeichnet Datum, Zeit und Geschwindigkeit auf
- Mikrofon
- W-LAN n/ac Verbindung zu iOS & Android App für Konfiguration, Streaming & Videobetrachtung
- microSDXC Unterstützung bis 128 GB für 10 Stunden Aufnahme in höchster Qualität
- Nur 119x36 mm groß
Die Variante Blackvue DR900S-2CH mit zusätzlicher Heckkamera wäre bei einem Cabrio leider schlecht zu befestigen
gewesen.
Den Strom für die Kamera habe ich mir von der Innenbeleuchtung abgegriffen. Ist im wahrsten
Sinne des Wortes naheliegend.
Nach einem Urteil des BGH sind Dashcam-Aufnahmen als Beweis begrenzt zulässig
Räder
Eigentlich wollte ich beim Kauf die 18″ Felgen "Savoy" mitbestellen, was aber zum Bestellzeitpunkt nicht mehr möglich war. Daher habe ich die 17″ Felgen "Dhaka" genommen und mit Winterreifen Goodyear UltraGrip Performance 2 205/50 R17 89H bestückt. Im Sommer fahre ich nun 19″ Felgen Aluett Typ 41 mit Sommerreifen Conti Sport Contact 7 225/35 ZR19 88Y. Felgen und Reifen gibt es zwar auch als 20″ Variante, aber bei dieser müßte man zu viel am Auto umbauen. Statt der Aluett Nabendeckel habe ich Renault Nabendeckel 8200043899 verbaut.
RDKS
Der Wagen ist mit einem direkten Reifendruckkontrollsystem ausgestattet. In jedem Rad ist somit ein Sensor, der in das Ventil integriert ist und Reifendruck und -temperatur an den Bordcomputer sendet. Es können acht Sensoren am Wagen angelernt werden und somit jeweils vier für Sommer- und Winterräder. Für meine Sommerräder habe ich die Sensoren Renault 407000435R verbaut.
Scheinwerfer
Im Auslieferungszustand waren als Abblendlicht Philips Vision 12972 und als Fernlicht Osram Original Line 64210 H7 Lampen verbaut. Das Fernlicht habe ich ersetzt durch Philips X-tremeVision Lampen. Diese sollen laut Herstellerangaben 130 % mehr Licht haben, was gesetzlich gar nicht zulässig wäre. Aus den Datenblättern der drei Lampen ergeben sich jeweils identische 1500 ±10 % lm. Wo die beworbenen 130 % mehr Licht herkommen sollen, bleibt unklar. Leider gab es keine Möglichkeit, beim Kauf XENON oder LED Scheinwerfer zu bestellen. Für das Abblendlicht habe ich Philips X-tremeUltinon LED Lampen mit 1760 lm eingebaut. Diese kosten rund € 140,- und haben ein ECE R37 Prüfzeichen, sind in Deutschland aber nicht im Straßenverkehr zugelassen. Mittlerweile gibt es für die Scheinwerfer mit der ECE Nummer E1 3674 des Mégane Coupé Cabrio III zugelassene Alternativen Philips Ultinon Pro6000 Zulassung mit 1500 lm und Osram NIGHT BREAKER LED SMART H7 Zulassung mit 1550 lm.
Rücklicht
Bei den Rückleuchten hat sich Renault auch etwas geleistet. Diese sind in drei Teile unterteilt, von denen nur die unteren äußeren eine Funktion haben. Der Rest ist nur Attrappe. Um nun die unteren inneren Leuchten zu aktivieren, muss man sich eine Rückleuchte Valeo 044223 kaufen und die darin enthaltene Platine mit den LEDs ausbauen. In die Reflektoren links Valeo 04427 und rechts Valeo 04428 bohrt man nun Löcher so, dass man die Lichtleiter trifft und die LEDs einkleben kann. Die zwei weiteren LEDs holt man sich von der Platine aus der Valeo 044223. Den Widerstand R750 auf der Platine modifiziert man mittels Widerständen so, dass der mit höherem Strom arbeitende Teil fürs Bremslicht der Helligkeit des normalen Rücklichts angeglichen wird. Nun wird das Teil der Heckklappe mit dem Rhombus abgenommen. Hierfür sind innen die Filzabdeckung und diverse Schrauben zu lösen. An der abgenommenen Heckabdeckung löst man die Schrauben der Rücklichter und setzt die modifizierten ein (hat man sich nicht fürs Basteln zusätzliche gekauft, ist der Ablauf natürlich anders). Die Kabel verlegt man in der Heckabdeckung, indem man in die Verstrebungen Löcher bohrt. Das zweipolige Anschlusskabel zieht man an geeigneter Stelle durch die Heckklappe und schraubt die Heckabdeckung wieder an. Dann schließt man das Kabel an die Kennzeichenbeleuchtung an. Wenn man die auf den Fotos genutzten Kabelfarben verwendet hat, wird das grüne Kabel an das blaue und das schwarze an das schwarze angeschlossen. Im Stecker ist noch ein braunes Kabel. Nun hat man endlich komplette Rücklichter.
Motor
Wenn man das Fahrzeug als Diesel mit Automatik kaufen wollte, gab es als größte Variante leider nur den dCi 110 EDC mit 110 PS und 240 Nm. Als sinnvolle Tuning-Maßnahme habe ich das SKN ECO 75 Tuning gefunden. Hierbei wird das Fahrzeug vermessen und die Software des Motorsteuergeräts individuell umprogrammiert. Im Gegensatz zu anderen Tunern wird hierbei nicht versucht, das Maximum aus dem Motor herauszuholen, sondern es wird bis 75 % Durchdrücken des Gaspedals ca. 1 Liter Sprit auf 100 km gespart und erst bei mehr als 75 % kommt der Leistungszuwachs zum Tragen, indem die Beschleunigung erhöht wird. Konkret wird die Leistung meines Mégane auf 137 PS und 300 Nm gesteigert.
Standheizung
Aufgrund des Hardtops eignet sich das Cabrio auch im Winter gut. Allerdings ist es angenehm, in ein warmes Auto zu steigen. Daher ist eine Standheizung sinnvoll. Hierfür gibt es zwei Anbieter am Markt: Webasto und Eberspächer. Da es von Webasto keine Einbauempfehlung für das Auto gab, blieb nur Eberspächer. Eingebaut wurde eine Hydronic II (D5S) mit EasyStart Web. Diese kann mit einem Taster direkt im Auto oder komfortabel per App eingeschaltet werden.
Keyless Go
Das Cabrio ist mit Keyless Go ausgestattet. Somit kann man es sehr komfortabel durch Drücken einer Taste am Türgriff öffnen, wenn man die Schlüsselkarte in der Tasche hat. Leider hat dies eklatante Sicherheitsmängel. So ist es Dieben möglich, das Auto zu stehlen, indem sie die Verbindung zwischen ihm und der Schlüsselkarte verlängern, z. B. zwischen Haustür und dem auf der Straße parkenden Auto. Nur wenige moderne Systeme haben einen Schutz gegen diese Verlängerung oder bieten wenigstens einen Schutz durch Deaktivierung der Schlüsselkarte im Ruhezustand. Genau diese Funktion kann man nachrüsten. Das System nennt sich Keyless Protector und kostet rund €100. Hierbei wird eine dünne Folie mit Elektronik zur Bewegungserkennung zwischen die Batterie der Fernbedienung und den Kontakten im Gehäuse angebracht. Alternativ kann man das Cabrio immer mit der Fernbedienung schließen. Dann wird Keyless Go bis zum nächsten Öffnen mit der Fernbedienung deaktiviert.
PDC vorne
Leider gab es keine Möglichkeit, beim Kauf die Park Distance Control vorne zu bestellen, sondern nur die serienmäßige hinten. Mal sehen, ob ich diese noch mit R-Link Integration nachgerüstet bekomme. Im Renault Scenic ist ja auch eine PDC vorne dabei und sie wird im R-Link angezeigt. Vielleicht kann man ja Sensoren und Steuergerät des Scenic nutzen?