Smarte Gartenbewässerung

Bewässerung
Wer einen großen Garten hat, will sicherlich nicht jeden Morgen und Abend mit dem Gartenschlauch stundenlang Rasen und Beete bewässern. Hierfür gibt es verschiedene Systeme und auch ich habe am Anfang mehrere Fehlentscheidungen getroffen, bis ich nun zufrieden bin. Die hier zusammengestellten Infos beziehen sich auf ein rund 1.500 m² großes Grundstück, bei dem rund 1.000 m² Rasen sind.
Tiefbrunnen
Zunächst habe ich einen Brunnen bohren lassen, der ca.
10 m tief war. Hieran habe ich ein Hauswasserwerk angeschlossen. Das Prinzip bei dieser Art
Brunnen ist, dass das Hauswasserwerk das Wasser von oben ansaugt. Leider war hierbei der Wasserdruck
nicht ausreichend, um die Sprinkler sinnvoll mit Wasser zu versorgen.
Daraufhin habe ich dann einen Tiefbrunnen bohren lassen, der ca. 30 m tief in den Boden geht
und bei dem eine Buderus Pumpe von unten das Wasser hochdrückt. Hierbei ist der Wasserdruck
deutlich höher und reicht nun aus. Da auch damit nicht alle Sprinkler gleichzeitig versorgt
werden können, geht das Wasser von der Pumpe in einen Ventilkasten, wo drei Stränge
anliegen, die über Ventil angesteuert werden können. So werden die verschiedenen
Stränge mit den daran angeschlossenen Sprinklern nacheinander aktiviert und der Wasserdruck
reicht jeweils für einen Strang mit mehreren Sprinklern.
Sprinkler
Als Stadtmensch mit kleinem Garten war ich es
gewohnt Gardena Produkte zu nutzen. Mein erster Fehler war, die Bewässerung mit Gardena
Produkten zu verlegen. Die 25 mm dicken Plastikleitungen haben hierbei sinnvolle Verbinder, die
ohne Werkzeug sehr einfach verbaut werden können. Bei den Sprinklern habe ich mich
zunächst für
T380
Turbinenversenkregner entschieden. Diese sind komplett aus Plastik und einfach
einbau- und einstellbar auf Voll-, Dreiviertel, Halb- oder Viertelkreis sowie in der Weite. Ein Jahr
ging alles gut und danach begannen die Probleme. Die Sprinkler verstopfen mit dem Brunnenwasser sehr
schnell und lassen sich nicht mehr sinnvoll reinigen, mal abgesehen davon, dass der Ausbau und
Wiedereinbau keinen Spaß macht. Selbst ein extra hierfür angeschaffter großer
Ultraschallreiniger half nicht. Auf der Suche nach einer Lösung stieß ich auf sehr viele
Leidensgenossen mit gleichen Problemen. Die Lösung ist, der Umstieg auf
Hunter I-20-04-SS
Getrieberegner, die einen Aufsteiger aus Edelstahl haben, den gleichen 3/4″
Anschluss, wie die Gardena Turbinenregner und auch preislich auf dem gleichen Niveau liegen. Durch
den gleichen Anschluss war der Umstieg einfach und seit Jahren laufen diese problemlos. Die Hunter
Sprinkler lassen sich nicht nur in Kreissegmenten, sondern von 50-360° stufenlos einstellen.
Leider ist der rechte Anschlag fix und muss bei der Montage einmal ausgerichtet werden. Der linke
ist mit einem Schlüssel jederzeit problemlos einstellbar. Die Wurfweite und -breite ist durch
den Einsatz verschiedener Düsen möglich, die jederzeit gewechselt werden können. Auch
das zeitweilige Abstellen eines Sprinklers ist mit dem Schlüssel möglich, wenn z. B. ein
Trampolin oder Plantschbecken aufgestellt wird.
Bewässerungscomputer
Wie
bereits beschrieben, werden die verschiedenen Bewässerungsstränge nacheinander aktiviert,
damit der Wasserdruck reicht. Hierfür hatte ich zunächst eine
Gardena
Bewässerungssteuerung 4040 modular genutzt. Kann man auch grundsätzlich
machen, nur bekommt man für rund €140,- nur eine Zeitsteuerung mit der Möglichkeit,
einen Bodenfeuchte- oder Niederschlagssensor anzuschließen. Auch diese war
nach ein paar Jahren kaputt und auf der Suche nach Ersatz bin ich auf den
OpenSprinkler gestoßen. Ich nutze
den OpenSprinkler 3.0 mit Ethernetadapter. Da ich beim ursprünglichen Einrichten der
Bewässerung nur ein Stromkabel verlegt hatte, bekommt der Computer seine Internetanbindung per
Powerline. Hierfür nutze ich einen
AVM Fritz!Powerline
510E Adapter, der klein und günstig ist. Wer am Standort des
Bewässerungscomputers WLAN hat, kann auf den OpenSprinkler
Ethernetadapter und Powerline verzichten. Die Internetverbindung des OpenSprinklers wird genutzt, um
diesen im Heimnetzwerk oder übers Internet zu steuern. Dies funktioniert auch per Smartphone
App. So kann man einfach im Sommer per Klick für die spontane Abkühlung der Kinder sorgen.
Zudem bezieht der OpenSprinkler seine Wetterdaten übers Internet von
OpenWeatherMap oder
Weather Underground, um die Bewässerung
zu deaktivieren, wenn es regnet oder in Kürze regnen wird. Alternativ kann man an den
OpenSprinkler auch Bodenfeuchtesensoren anschließen.
Wetterdaten
Wenn die Wettervorhersage vom Wetterdienst nicht immer passt,
wäre es natürlich schön, wenn die Daten direkt vom eigenen Standort kommen. Bei
ordentlichen Wetterstationen kann man auch eine Anbindung an die o.g. Wetterdienste einrichten.
Leider habe ich eine Netatmo Wetterstation, die zwar ganz
hübsch ist und sich gut per App oder Internet abfragen lässt, aber seitens des Herstellers
keine Einbindung in andere Wetterdienste zulässt. Als ich sie gekauft habe, gab es noch eine
offizielle Anbindung zu
Weather Underground, die aber nicht
mehr existiert. Eine Alternative ist
Meteoware Plus, ein Dienst der
eine Verbindung zu
Weather Underground herstellen kann,
damit der OpenSprinkler hierüber die Wetterdaten der Netatmo Station erhält.
Smarthome
Die
Einbindung in eine Smarthome Visualisierung ist möglich, da der OpenSprinkler eine gut
dokumentierte API hat. Diese nutze ich aktuell, um mir anzeigen zu lassen, wann der nächste
Sprinkler laufen wird, wenn dieser läuft, wie lange noch, ob eine Verzögerung aufgrund
angesagten Regens aktiv ist, ob das System deaktiviert ist (z. B. im Winter) oder ob ein
Netzwerkfehler vorliegt und der Bewässerungscomputer nicht erreichbar ist.
Man kann den Computer auch über die API steuern oder die Abfrage und
Steuerung über MQTT realisieren.