GPS Tracker Server auf NAS betreiben
GPS Tracker
Um Autos oder andere Gegenstände gegen Diebstahl zu sichern, bietet sich die Nutzung von GPS-Trackern an. Diese ermitteln die Position über GPS und senden sie an einen Server. Häufig wird hierfür ein GSM-Modul genutzt und die Position über GPRS versandt. Hierbei fallen Kosten für eine SIM-Karte an. Alternativ ist allerdings auch die Nutzung des kostenfreien LoRaWAN Netzwerks möglich.
Traccar
Ich nutze ein Synology NAS mit DSM 7.x und habe
auf diesem im Paketzentrum Docker installiert. Nach dem Aufruf von Docker habe ich
unter Image die UURL traccar/traccar hinzugefügt und latest
ausgewählt. Nach dem Download muss man unter Image auf traccar/traccar:latest
doppelklicken, um einen neuen Container zu erstellen. Im sich nun öffnenden Fenster gibt man
diesem einen Containernamen und klickt auf erweiterte Einstellungen. Dort sind unter
Volumes die Ordner data und logs hinzuzufügen und dem jeweiligen
Mount-Pfad zuzuweisen. Die unten in den Links zum Download stehende traccar.xml wird in der
Synology File Station in den Pfad docker/traccar/ kopiert und danach mit Datei
hinzufügen dem entsprechenden Mount-Pfad zuzuweisen (siehe Screenshots). Mit Klick auf
Übernehmen wird die Traccar Docker Installation abgeschlossen. Danach kann die
Benutzeroberfläche unter http://<synology-ip>:8082 aufgerufen werden. Dort registriert
man sich beim auf der Synology angelegten Traccar und erhält danach die Kartenanzeige –
natürlich noch ohne Tracker.
Traccar Version
Die aktuelle Traccar Version kann man im Browser unter http://<synology-ip>:8082/api/server abfragen.
Traccar Benachrichtigungen
Damit die Benachrichtigungen funktionieren, wie z. B. beim Verlassen eines Geozauns, muss der API Key aus dem Traccar Account beim Server und in der App unter Benutzerkonto > Eigenschaften > Benachrichtigungsschlüssel eingetragen werden.
Mobile Apps
Zur Nutzung des Traccar Portals auf dem Smartphone, kann man die kostenfreie Traccar App für iOS und Android nutzen.
GSM Tracker
Wenn man sich für einen GPS-Tracker mit GSM-Modul aus der Übersicht unterstützter Tracker entscheidet, benötigt man eine SIM-Karte mit kleinem Datentarif. Den Tracker konfiguriert man auf die DynDNS Adresse, auf der der Traccar Server läuft und die entsprechende Portnummer. Bei Teltonika erfolgt dies mit dem Teltonika Configurator. Mit diesem kann man mit Windows eine Verbindung per microUSB zum Tracker herstellen und ihn einstellen. Für Nutzer anderer Betriebssysteme gibt es das Onlineportal Teltonika FOTA Web, mit dem man u.a. Konfigurationsänderungen oder Firmwareupdates an den Tracker senden kann. Leider muss man dennoch zunächst unter Windows die Konfigurationsdatei erzeugen. Wenn der Tracker an den eigenen Server seine Standortdaten sendet, muss man diesen noch in der lokalen Traccar Oberfläche unter Geräte hinzufügen. Im Router muss die Portfreigabe für den Tracker aktiviert werden. Für den Teltonika FMC125 ist dies Port 5027. Für die SIM bietet sich der Discotel 6ct Tarif an. Hierbei fallen 6ct/MB an. Das Startguthaben von €10 dürfte damit rund 10 Jahre halten.
LoRaWAN Tracker
Wenn man sich für einen GPS-Tracker mit LoRaWAN-Modul entscheidet, wird es leider komplizierter. Ich habe den LoRa Tracker RAK7200. Dieser wird zunächst mit The Things Network verknüpft, bei dem man sich anmelden muss. Danach kann man in der Weboberfläche auf die Console gehen und dort Europe auswählen. In der folgenden Seite kann man Gateways oder Applications konfigurieren. Wenn in der Umgebung bereits ein Gateway vorhanden ist, benötigen wir kein eigenes. Somit wird der eigene Tracker unter Applications eingerichtet. Die hierfür notwendigen Daten kann man mit einem Terminal auslesen, z. B. mit CoolTerm. Den RAK7200 habe ich mit einem USB zu microUSB Kabel mit meinem Mac verbunden und dann in CoolTerm unter Options den USB Port ausgewählt, die Geschwindigkeit auf 115000 Baud 8N1 gestellt und den Terminal-Mode auf Line Mode CR+LF. Danach kann der Tracker mit AT-Befehlen angesprochen werden. Mit at+get_config=lora:status meldet der Tracker die LoRA Konfiguration inkl. der für die TTN Einrichtung benötigten Daten. Bitte auch prüfen, ob der Tracker auf die richtige Region eingestellt ist. Steht hier nicht EU868, muss diese noch mit at+set_config=lora:region:EU868 gesetzt werden. Wenn man den Tracker im TTN angelegt hat, kann man ihm mit at+join mitteilen, sich mit dem TTN zu verbinden. Alternativ kann man die Resettaste am Tracker kurz drücken, damit der Tracker versucht, sich mit dem TTN zu verbinden. Hierzu muss man natürlich in der Nähe eines Gateways sein. Alle Befehle stehen im Handbuch, das unten verlinkt ist. Dann wird ein Connector zu Traccar erstellt. Da die LoRaWAN-Abdeckung bei mir in der Region extrem schlecht ist, erscheint diese Alternative für den Einsatzweck nicht sinnvoll.
Gateway
Wenn man den Tracker in einem Gebiet nutzen möchte, in dem genügend LoRaWAN-Gateways sind, kann man ohne weitere Kosten loslegen. Hier findet man eine Übersicht verfügbarer Gateways. Alternativ kann man sich eine Übersicht verfügbarer Gateways mit Reichweite ansehen (sehr optimisisch geschätzt). Ansonsten benötigt man ein eigenes LoRaWAN-Gateway. Dieses funktioniert ähnlich einem WLAN Access Point. Die Reichweite beträgt je nach Standort und Antenne bis zu 25 km. Beispiele für Outdoor Gateways sind The Things Outdoor Gateway für ca. €500 oder Dragino DLOS8 für ca. €300 oder Mikrotik LoRaWAN wAP LoRa8 Kit für ca. €150.