Skoda Octavia II
Diese Seite stellt die technische Ausstattung meines Skoda Octavia II vor, die nicht zur Serienausstattung oder zum von Skoda angebotenem Sonderzubehör zählt. Warum? Es ist nicht ganz einfach, die ganzen eingesetzten Komponenten miteinander zu verbinden. Ob sich dieser Aufwand lohnt, muß jeder selbst entscheiden und hierbei den Unterschied in Kosten und Qualität gegenüber den original Skoda Alternativen bedenken.
Als
Autoradio kommt ein Kenwood DDX-7025 zum Einsatz. Dieser Doppel-DIN-Monitor mit integriertem DVD-Player und
Tuner wurde mit einem Interface an die Lenkradfernbedienung angeschlossen. Die
Entscheidung hierfür war relativ einfach - Es war zum Kaufzeitpunkt das
einzige Doppel-DIN Gerät am Markt mit Monitor.
Das Gerät spielt
nicht nur DVDs mit Videos ab, sondern auch DVDs mit MP3 Dateien. Diese Funktion ist
undokumentiert, funktioniert aber fast problemlos. Es werden sogar Dual Layer
DVDs unterstützt, auf die rund 8 GB
an Daten passen. Die einzige Einschränkung ist, daß nur 127 Verzeichnisse
unnterstützt werden, wobei das Hauptverzeichnis mitzählt. Ich habe meine
komplette CD Sammlung auf drei DVD+R DL bekommen. Ohne die genannte
Einschränkung hätten sogar zwei gereicht.
Als Standard für die in den MP3 Dateien enthaltenen Metadaten ID3 Tags werden für die
Basisinfos (Titel/Artist/Album) alle von mir getesteten
Varianten (ID3v1.0, ID3v1.1, ID3v2.2, ID3v2.3, ID3v2.4) unterstützt. Alle möglichen Infos
werden aber nur mit ID3v1.1 angezeigt.
Wer eine original Skoda Bluetooth
Freisprecheinrichtung verbaut hat oder deren Anschaffung bei Neukauf beabsichtigt, sollte
bedenken, daß die Steuerung dieser Freisprecheinrichtung sowie die Anzeige im
Multifunktionsdisplay vom Skoda Werksradio übernommen wird. Bei der Nutzung eines
Radios von Fremdherstellern funktioniert dies nicht mehr!
Als Navigationssystem kommt ein Kenwood KNA-G520 zum Einsatz. Dieses wird von Garmin hergestellt und hat die Kartendaten in einem Speicher abgelegt. Updates sind per SD Karte möglich. Die aktuellen Kenwood Kartendaten haben die Bezeichnung Kenwood KNA-SD13E. Es können aber deutlich aktuellere Kartendaten von Garmin genutzt werden. Das Gerät ermittelt die Position per GPS, Gyrosensor und Tacho-Impuls. Es bietet Text-To-Speech, wodurch die Ansagestimme sich zwar anhört, wie aus der Mülltonne, aber alle Straßennamen ansagt. Weiterhin können POI Dateien per SD Karte in den Navigationsrechner geladen werden, wodurch z.B. Radarwarner möglich sind. Aktuelle POI Dateien kann man kostenpflichtig oder -frei im Internet bekommen. In den Navigationsrechner kommen diese, indem man auf einer SD Karte ein Verzeichnis Garmin und in diesem ein Verzeichnis POI anlegt und in dieses die POI.GPI Datei kopiert (Groß- und Kleinschreibung wichtig!). Wenn man dann die SD Karte in den Navigationsrechner legt, wird man gefragt, ob man die POIs importieren möchte. Die GPI Dateien kann man auch selbst mit dem kostenfreien Garmin POI Loader erstellen, den es für Mac OS X & Windows gibt.
Zur Umrüstung vom ursprünglich verbauten Kenwood KNA-DV3200 auf den neuen Navigationsrechner wollte ich nicht das Kenwood Systemkabel neu verlegen. Da im Kenwood KNA-DV3200 eine DIO13 Buchse für die Datenleitung verbaut ist und im Kenwood KNA-G520 ein DIO13 Stecker aus dem Navigationsrechner kommt, habe ich mir ein Kupplung aus zwei K-DIO13 Buchsen gebaut, die es z.B. bei reichelt elektronik gibt.
Eingebaut habe ich das Ganze im eigentlich für den CD Wechsler vorgesehenen Fach im Kofferraum. Leider muß man dieses als Sonderzubehör für rund € 80,- bestellen, wenn man keinen CD Wechsler mitbestellt hat.
Als TMC Empfänger kommt ein Kenwood GTM10A zum Einsatz. Das Gerät ist ein Zubehör für Kenwood Navigationssysteme und beinhaltet einen TMCpro Empfänger. TMC ist ein kostenfreier digitaler Dienst, der von allen wichtigen RDS-Sendern angeboten wird und das Navigationssystem ständig über aktuelle Staus, Straßensperrungen, Unfälle und Baustellen informiert. TMCpro geht hierbei noch einen Schritt weiter, da es die Informationen von über 4.000 Sensoren entlang der Autobahnen einbindet und zudem 2,5 mal schneller arbeitet. Da es für den Geräteanbieter mit einmaligen Kosten verbunden ist, findet man TMCpro nur in hochwertigen Navigationsgeräten. Wer schon mal mit dem einfachen TMC um einen Stau herumgefahren ist, der schon eine Stunde nicht mehr existierte, wird dies zu schätzen wissen!
Als
CAN-Bus Interface kommt ein Dietz CAN Interface 61300 (ca.
€ 200,-) zum Einsatz, da der Moniceiver und vor allem das Navigationssystem einige Signale
benötigen.
In älteren Autos gab es z.B. oft ein Kabel für den
Geschwindigkeitsimpuls. Durch den technischen Fortschritt kommunizieren die
einzelnen Geräte im Auto aber heute über einen CAN-Bus. Somit
muß man diese Signale heute über ein CAN-Bus Interface auslesen.
Dieses Interface liefert die Signale Zündung, Beleuchtung, Speedimpuls,
Rückwärtsgang und Lenkradfernbedienung.
Für den Skoda Octavia II benötigt man zusätzlich ein Dietz Adapterkabel 61321 und
für den Anschluß an das Kenwood Radio ein Dietz Adapterkabel 61406.
Mit der Lenkradfernbedienung kann man nun die rechten vier Tasten nutzen, um die
Lautstärke zu ändern und Titel/Sender vor/zurück zu schalten. Das
CAN-Bus Interface funktioniert nur bei eingeschalteter Zündung.
Als Freisprecheinrichtung kommt eine Funkwerk Dabendorf Audio COM (ca. € 300,-) zum Einsatz, die sich per Bluetooth mit meinem Apple iPhone 5S verbindet. Dieses Smartphone beherrscht leider noch nicht SAP und die Audio COM unterstützt leider nicht die Möglichkeit, das Telefonbuch zu übertragen. Die Freisprechanlage beherrscht wie gesagt u.a. SAP, mit dem das Mobiltelefon nur noch zur Authentifizierung genutzt wird. Die eigentlichen Telefonate laufen dann über die Freisprecheinrichtung inklusive deren Antenne. Mobiltelefone mit SAP können bequem im Handyfinder gefunden werden. Im Vergleich zur Konkurrenz (Nokia 616, Parrot CK3500) kann diese Anlage mittels eines optionalen Adapters über die Lenkradfernbedienung gesteuert werden.
Zunächst wurde das Mikrophon in den hierfür von Skoda vorgesehenen Einbauort nahe der Innenleuchte eingklickt. Dies funktionierte hervorragend. Das Kabel wurde im Dachhimmel nach links und dann an der A-Säule herunter gelegt und im Armaturenbrett zum Radioschacht.
Dann wurde das Display im unteren Ablagefach, wo im Raucherpaket der
Aschenbecher ist, angebracht. Mit doppelseitigem Klebeband an der linken Wand fixiert und mit
Klettband unten zusätzlich stabilisiert, ist der Winkel so, daß man das Display als
Fahrer in jeder Position der Gangschaltung noch bequem ablesen kann und dieses dennoch nicht
beim Parken Diebe zum Einbruch motiviert. Durch die Sprachsteuerung der Anlage ist ein Blick
auf's Display ohnehin nur in den wenigsten Fällen notwendig.
Die Steuerbox fand ihren Platz hinter den Bedienelementen der Climatronic, wo viel Platz ist.
Dies gilt leider nicht für den Doppel-DIN-Schacht des Radios. Dieses paßte aufgrund der
vielen Adapterstecker und Kabel nach dem Einbau leider kaum noch in den Schacht. Letztendlich
mußte das obere Ablagefach vorübergehend herausgenommen werden, um an die Kabel von oben
heranzukommen und sie in die wenigen vorhanden Lücken zu stopfen.
Als Lenkradadapter für die oben genannte Freisprecheinrichtung kommt ein M.I.C.K.I. Blue 3000 CAN-Bus Interface 640321 (ca. € 160,-) zum Einsatz. Für den Skoda Octavia II benötigt man noch das Adapterkabel 640902 (ca. € 40,-). Problematisch sind hierbei zwei Dinge. Zum Einen geht AIV offensichtlich davon aus, daß man ein Multifunktionslenkrad mit Telefonvorrüstung hat, was bei mir nicht der Fall war. Skoda baut in diesem Fall eine andere Tastatur ein (siehe links), bei der die Aktivierung der Freisprecheinrichtung mit der Beleuchtungstaste erfolgt. Für den richtigen Tastenblock will Skoda € 220,- haben, was mir dann doch zu happig war. Zum Anderen geht man davon aus, daß ein original Skoda Radio vorhanden ist, was bei mir auch nicht der Fall war, wodurch zwei Pins des Steckverbinders nicht beschaltet waren und zunächst keine Tonausgabe auf die Lautsprecher erfolgte. Nachdem die beiden Pins am Stecker nachgelegt und verbunden wurden, klappte dann alles.
Als Antenne kommt eine Kuda 16V Triplexantenne zum Einsatz, die in einer Antenne GPS, GSM & UKW vereint. Leider paßt der GPS Anschluß nicht an den Kenwood Navigationsrechner. Zudem ist die im DV-3200 verwendete Buchse nicht mal dem Kenwood Support namentlich bekannt. Als Hilfe schickte man mir aber kostenlos einen Adapter auf HRS GT5 zu. Hierür gibt es im Zubehörhandel nun einen SMA auf Hirose Adapter auf den Anschluß der Triplexantenne.
Fertig
eingebaut sieht das Ganze dann wie nebenstehend aus, zumindest, wenn man den
richtigen Einbaurahmen hat. Hierfür gibt es zwei
mir bekannte Möglichkeiten.
Man kann die im Skoda serienmäßig eingebaute Blende 1ZO858069A in
Verbindung mit einer Dietz Radioblende 16185 (ca.
€ 40,-) nutzen.
Alternativ kann man die im Skoda bei Einbau des Navigationssystems Nexus
eingebaute Blende 1ZO858069C (ca. € 9,-) nutzen und sich im Internet
ein Einbauset (ca. € 14,-) kaufen.
Letzteres habe ich gemacht. Leider bietet der Händler, bei dem ich gekauft
habe, dieses nicht mehr an.
Serienmässig kann man zwar den Kofferraum per Fernbedienung öffnen, aber hierbei wird lediglich das Schloss entriegelt und der Kofferraumdeckel öffnet nicht wirklich. Um dies dennoch zu erreichen, habe ich auf die beiden Gasdruckfedern, die den Kofferraumdeckel halten, noch jeweils eine Feder Steinel SZ8020 16x51 gesteckt. Nun öffnet der Kofferraum wirklich. Zum Anbringen entfernt man den Federring am Ende der Gasdruckfeder an der Seite, die der Heckscheibe zugewandt ist. Hierfür benötigt man einen kleinen Schraubendreher und eine kleine Zange. Vorher die Heckklappe abstützen, da man diese ansonsten nach dem Lösen der Feder auf den Kopf bekommt. Ist die Feder ab und nicht wild in der Gegend herum gesprungen, kann man die Plastikaufnahme am Ende der Gasdruckfeder abdrehen, die Steinel Feder aufschieben, die Plastikaufnahme wieder aufdrehen und mit der vorher abgenommenen Feder wieder an der Heckscheibenaufnahme fixieren.
Lange habe ich mich nach einer zugelassenen Nachrüstlösung für Tagfahrlicht umgesehen, die eingebaut im Octavia II gut aussieht. Diese habe ich nun im Dectane Tagfahrlicht mit 18 LED LGX13B gefunden. Durch die Größe von 200x23x40mm und das leicht angeschrägte Gehäuse passen die Tagfahrleuchten ideal in die Aussparungen im Frontspoiler unterhalb der Nebelscheinwerfer. Die Kosten liegen bei rund € 50,-. Bei der Montage im Octavia II ist zu beachten, dass das gelbe Kabel an den Tagfahrleuchten an das rot-graue Kabel am linken Scheinwerfer angeschlossen wird. Dieses ist dafür zuständig, dass die Tagfahrleuchten vorschriftsmäßig gemäß ECE-Regelung R7 abgedimmt werden, wenn das Abblendlicht eingeschaltet wird.
Da die obigen Geräte nicht gerade billig waren, möchte ich an dieser Stelle kurz anmerken, daß in meinem Octavia II selbstverständlich eine hochwertige Alarmanlage eingebaut ist. Diese wurde von einem Automagazin als die derzeit beste am Markt getestet und von einem Fachmann eingebaut. Näheres möchte allerdings nicht verraten.